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Pressebericht

Der Bergsteiger und Rucksack-Entwickler Bernd Kullmann ist „Berggeist des Jahres 2006“. Der traditionsreiche Münchner „Alpenklub Berggeist“ (AKB) würdigt mit dem Preis Kullmanns „bewundernswerte Leidenschaft, die seine vielseitige Bergsteigerkarriere ebenso charakterisiert wie seine berufliche Laufbahn. Seiner Begeisterung kann sich niemand entziehen. Bei aller Aufgeschlossenheit für neue Entwicklungen im Alpinismus ist Kullmann einem klassischen Ideal treu geblieben: das individuelle Abenteuer von großzügigen alpinen Unternehmungen hat für ihn noch immer den höchsten Erlebniswert. Bernd Kullmann zeichnet sich seit Jahren auch durch seinen unermüdlichen Einsatz für den Schutz der Natur aus, wobei er die Vereinbarkeit von Naturschutz und Bergsport immer ausdrücklich betont.“

Zu Kullmanns Seilpartnern gehörte auch Andreas Dick, der heutige Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins, der bei der Übergabe des Preises die Laudatio vortrug. „Einer der kleinsten Alpenklubs Europas“ – so der AKB-Vorsitzende Siegfried Weippert – möchte mit diesem mit 500 Euro dotierten Preis Personen ehren, die sich im Sinne der Vereinssatzung besonders um den „idealen Wert des Bergsteigens“ verdient gemacht haben.

Bernd Kullmann ist in Karlsruhe aufgewachsen und über seine Eltern in die Berge gekommen. 1969 entdeckte er die Kletterei und startete fulminant in eine beeindruckende Bergsteigerkarriere; rückblickend meint er allerdings, dass er damals „einige Schutzengel ins Schwitzen gebracht“ habe. „Heute schüttele ich über einige Aktionen den Kopf, aber mit 25 Jahren meint man, unverletzbar zu sein. Ein Unfall zeigte mir meine Grenzen: Ich brauchte ein Jahr, um wieder auf die Beine zu kommen. Damals war das Klettern mein Lebensinhalt und meine Erfolgsquelle. Ich wollte mich ständig beweisen – auch vor anderen. Zwar habe ich früher sportlich mehr geschafft, die Erfolge waren aber inflationärer: Der nächste Berg wartete schon.“ Und „der nächste Berg“ heißt am am 17. Oktober 1978 Mount Everest – auf dem höchsten Berg der Erde steht Bernd Kullmann in einer Original Levi’s Blue Jeans, weil das seiner Haltung als Spät-68er entsprach. Sein Gipfelgefühl auf dem Dach der Welt beschreibt er als „eine Mischung aus Demut, Angst und Freude.“

Heute müssen es keine berühmten Berge mehr sein. Der Augsburger Allgemeinen Zeitung sagte er kürzlich: „Ich kann inzwischen meine Kräfte besser einteilen, Bewegungen im Voraus planen. Dadurch halte ich auch locker mit Jüngeren mit. Der Sport wird immer zu meinem Leben gehören, aber ich muss mich nicht mehr durch ihn beweisen. Es gibt andere Dinge, auf die ich heutzutage stolz bin: meine Familie und meinen Beruf.“

Als er nach seinem Sport- und Biologiestudium trotz guter Abschlussnoten keine Anstellung findet, kommt Kullmann zum Augsburger Rucksackhersteller Deuter, dem Marktführer in Europa; vom Vertreter arbeitet er sich zum Produktmanager und Verkaufsleiter empor. Seit der Übernahme durch den fränkischen Schwanhäußer-Industriekonzern (Schwan-Stabilo) ist Kullmann Geschäftsführer von Deuter.